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Internationale Paneuropa-Union

Freiheit neu erkämpfen

Bei ihrem 47. Andechser Europatag, der am 18./19. März 2017 stattfand, stellte die Paneuropa-Deutschland die Frage nach persönlicher Freiheit und totalitärer Unterdrückung.

Posselt und Buttiglione warnten vor neuem Totalitarismus.

Bischöfe Voderholzer (Regensburg) und Radkovský (Pilsen) setzten Zeichen für christliche Erneuerung.

Der deutsche Paneuropa-Präsident und langjährige Europaabgeordnete Bernd Posselt sprach angesichts der politischen Umwälzungen und Bedrohungen in den USA, Rußland, der Arabischen Welt und in Europa selbst vom „Ende aller Sicherheit“. Das „Kostbarste, was wir von unseren Eltern und Großeltern ererbt haben“, nämlich europäische Einigung, Friede, Freiheit und rechtstaatliche Demokratie, müsse Generation für Generation neu erarbeitet und erkämpft werden. Deshalb gelte es die grassierende Konsumentenhaltung gegenüber Staat und Politik zu überwinden und durch selbstbewußtes bürgerschaftliches Engagement zu ersetzen.

Die 160 Gäste aus 14 Nationen, die aus verschiedenen Teilen Europas auf Bayerns Heiligen Berg gekommen waren, zeigten sich beeindruckt von den Zeichen christlicher Gemeinsamkeit, die die Bischöfe Rudolf Voderholzer und František Radkovský aus den beiden benachbarten Partnerdiözesen Regensburg und Pilsen setzten, zumal in letzterer die sudetendeutschen Wurzeln des einer Vertriebenenfamilie entstammenden Prof. Voderholzer liegen. 

Der tschechische Historiker und Diplomat Jan Šícha skizzierte die Entstehung der Freiheits- und Menschenrechtsbewegung „Charta 77“ in Folge der KSZE-Konferenz von Helsinki sowie das Lebenswerk des Hauptinitiators dieser Widerstandsgruppe, Jan Patočka. 

Der deutsche Historiker Prof. Manfred Kittel wies darauf hin, daß München schon 1919 eine „frühe Brutstätte des Kommunismus“ gewesen sei.

Der Andechser Europatag hatte mit einer Lesung des in den dreißiger Jahren von Paneuropa-Gründer Richard Graf Coudenhove-Kalergi verfaßten Klassikers „Totaler Mensch – Totaler Staat“ begonnen. 

Der christliche Philosoph Prof. Rocco Buttiglione, Vizepräsident des italienischen Abgeordnetenhauses, berichtete beim Bühnengespräch im Klostergasthof, wie er schon lange vor dem Sturz des Kommunismus nach Polen gereist sei und die dortige Landessprache erlernt habe, um ein Buch über das philosophische Werk des jungen Karol Wojtyla zu verfassen. 

Das abschließende Podium zum Thema „Manipulation, Angst, Tyrannei – wie bleiben wir frei?“ moderierte der Staatsrechtler und internationale Paneuropa-Vizepräsident Dirk H. Voß.