Paneuropa-Kongreß 1926/2016
Der Paneuropa-Kongress fand vom 6. bis 9. Oktober 2016 im Haus der Industrie in Wien statt.
Eine kurze Zusammenfassung: 28 Rednerinnen und Redner, sechs Moderatorinnen und Moderatoren aus mehreren europäischen Ländern und Afrika, darunter die drei Präsidenten Mazedoniens Gjorge Ivanov, des Kosovo Hashim Thaci und Albaniens Bujar Nishani, Ministerinnen und Minister, Abgeordnete des österreichischen Nationalrats aus verschiedenen Parteien sowie rund 300 Gäste aus 20 europäischen Ländern und den USA
90 Jahre zuvor, vom 3. bis 6. Oktober 1926, fand der erste Paneuropa-Kongress in Wien statt.
Der Kongress 2016 war für die Paneuropa-Bewegung eine Wiedereröffnung des Kongresses, denn wie 1926 sind „die Fragen nach den geeigneten Methoden zur Verwirklichung dieses gemeinsamen Ziels“ hochaktuell, da viele Politiker und politische Beobachter bereits von einem drohenden Bruch in Europa sprechen.
Die „Frage nach der Stellung Englands und Russlands in Paneuropa“ ist heute noch genauso aktuell wie vor 90 Jahren.
Das Hauptreferat hielt Karl von Habsburg, Präsident der Paneuropa-Bewegung Österreich und Vizepräsident der Paneuropa-Union. Er spannte den Bogen von der Situation, in der sich Europa zur Zeit des historischen Kongresses von 1926 befand, bis zur heutigen Situation Europas und stellte fest: „Die Bedeutung von Paneuropa ist nicht überholt“. Er betonte u.a. die Rechtsstaatlichkeit, das Bekenntnis zum Privateigentum und das Subsidiaritätsprinzip als eines der Grundprinzipien Europas, die den Wohlstand geschaffen haben, der Europa zu seiner Größe geführt hat. In seinen Ausführungen zur Außenpolitik ging er insbesondere auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die daraus resultierenden weiteren Spannungsfelder ein. Er forderte Europa auf, sich in die Lage zu versetzen, auf weitere Bedrohungen schnell zu reagieren. Die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, die bereits zu Beginn der europäischen Einigung als Ziel formuliert wurde, müsse endlich konkrete Formen annehmen.
Zwei Vorträge beleuchteten historische Aspekte von Paneuropa aus der Gründungszeit der Paneuropa-Union.
Zu den diskutierten Themen gehörten „Europäische Werte und Tugenden im 21. Jahrhundert“ - vorgetragen von dem in Äthiopien geborenen und heute in Deutschland lebenden Buchautor Prinz Asfa-Wossen Asserate -, die europäische Wirtschaftspolitik - mit einem sehr deutlichen Plädoyer für mehr wirtschaftliche Freiheit und weniger staatliche Regulierung - und die Frage der EU-Erweiterung.
Pan-European Congress 1926-2016 (EN) (PDF)